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Garm Akt 2 – Hordaland Kapitel 1 & 2 (02/2015) (Teil 1)

Veröffentlicht von Halgadom am Sonntag, 8. Februar, 2015
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Anmerkung: Die Befragung liegt einige Zeit zurück. Beendet wurde sie bereits Wonnemond/Mai 2013. Erschienen ist sie erst jetzt, Hornung/Februar 2015 im „Garm Akt 2 – Hordaland Kapitel  1 & 2“.

Wir wollen uns heute hier auf eine Reise begeben, fernab der Gewöhnlichkeit und machen halt bei einer Gruppe Künstlern, von denen jeder schon etwas gehört haben sollte.

Hallo und Heil an Halgadom!

1. Als erstes möchte ich mit einer Frage beginnen, die mich selber sehr beschäftigt und die ich entweder noch nirgendwo gestellt sah oder eben leider andernfalls die Antwort vergaß, also: Wie kamst Du zur Musik? Ich meine, gab es da irgendwann die Eingebung oder machtest Du schon immer etwas Hausmusik und hast Dich dann für diese Richtung entschieden, oder formtest Du aus chaotischen Klängen, Disharmonie und eher anfänglichem Krach, auf Grund mangelnder Fähigkeiten betreffend der Beherrschung der Instrumente, das was wir heute als dieses doch beeindruckende Halgadom kennen? Wie muß man sich das vorstellen?
So mit 16 Jahren, glaube ich zumindest, habe ich mit Gitarrenunterricht begonnen. Es war damals ein Album von Amon Amarth, das mich irgendwie dazu angespornt hat, und wo ich mir dachte, das kannst Du auch. Das war auch das erste Mal, daß ich mich mit Hingebung dahintergeklemmt habe, musikalisch etwas zu erlernen. Das mehr oder weniger erzwungene Blockflötenspiel als Kind zähle ich mal nicht dazu. Nach einer gewissen Zeit hat mich die Lust wieder verlassen, was mich im nachhinein ärgert, da mir das Erlernen der Noten somit durch die Lappen gegangen ist. Nach einiger Zeit hat es mir dann aber doch wieder in den Fingern gejuckt und ich fing an, autodidaktisch meine Fähigkeiten auszubauen. In einer Band zu spielen hat mich aber irgendwie nie wirklich gereizt, weswegen ich meine ersten musikalischen Gehversuche mit Hilfe eines Schlagzeugrechners untermalt habe. Und so ist es im Grunde bis heute geblieben. Meine Lieder entstehen am heimischen Rechner und erst im Tonstudio zu den richtigen Aufnahmen sehe ich die andren Musiker. Obwohl, 1 oder 2 Mal treffen wir uns schon vor den Aufnahmen. Von wirklichen Proben kann man dabei aber nicht sprechen. 

2. Du schreibst u.a. es wäre Dein Ziel mehr als nur Kunst zu schaffen, was ich sehr spannend finde und gerne hinterfragen würde, schon weil ich meine, daß dieses einer genaueren Definition bedarf. Auch wenn ich mir durchaus bewußt bin, daß daraufhin viele Tschandalas (im übrigen ein Begriff Nietzsches den ich sehr treffend finde) dagegen Sturm laufen werden und man wieder einmal mehr sehen wird, wie der demokratische Aufputz bröckelt und die tatsächliche „Idiotokratie“ zum Vorschein kommt… Mehr als Kunst? Was genau ist für Dich Kunst?
Kunst ist etwas, was man sich anhört oder ansieht und nach eigenen Gesichtspunkten auf den ersten Blick als schön oder unschön bewertet. Auf den zweiten Blick wird man davon gefesselt und man verliert sich darin, wenn diese Kunst in einem etwas zum Schwingen bringt und man dazu eine Beziehung aufbaut. Nicht jeder Mensch kann mit jeder Form von Kunst etwas anfangen, wodurch es bei Nichtgefallen bei einem bloßen Betrachten ohne bleibenden Eindruck bleibt.
Ich möchte mit meiner Musik Menschen inspirieren und gerade in Zeiten des Verfalls Mut machen. Durch die multimediale Veruntermenschung werden ferngesteuerte Zombies geschaffen, denen man es aberzogen hat Dinge zu hinterfragen und die nichts wissen von dem Potential das in ihnen ungenutzt verkümmert. Diesen negativen Mechanismen möchte ich mein Schaffen entgegenhalten. Sei es in Form meiner Texte oder aber Artikel, die auf der Netzseite unter der Rubrik „Geist & Materie“ veröffentlicht werden. Wenn man Begriffe wie Gottmensch etc. verwendet, ist man natürlich auch gleich für einen gewissen Typus Mensch und dessen unreflektiertem Denken ein rotes Tuch. Aber was solls…

3. Ich frage das nur, weil Du Dich zu alten Traditionen bekennst und den alten Weg unserer Vorfahren zu beschreiten scheinst. Doch haben die Altvorderen keineswegs diesen heutigen Begriff der Künste geprägt. Ich möchte da auf einen Sinnspruch hinweisen: Kunst kommt von Können. Darin liegt die Wahrheit, wie ich finde, doch… Jeder kann irgendwie oder irgend etwas zeichnen oder malen, etwas bildlich darstellen oder eben musizieren. Leider gehen die meisten aller Menschen nur vom Offensichtlichen aus und messen die Qualität oder den Erfolg einer künstlerischen Arbeit an Hand der Verkaufszahlen. Ich spiele dabei gezielt auf Albrecht Dürer an, der ja ganz offensichtlich Botschaften als eine Art Kenning in seine Bilder einfließen ließ. Es stellt also weniger eine Trendfrage dar, nach dem da Vinci-Code. Doch in wie weit ist Deine Arbeit von solchen Momenten geprägt wo Du meinetwegen mit Kenningen versuchst, anderen mitzuteilen „hier bin ich“ oder anderen versuchst altes Wissen zu vermitteln auf eine möglichst sinnbildliche und somit einprägsame Weise? Wenn dem so wäre, was sind dann die jeweiligen Antriebe? Pseudogutmenschengehabe oder gibt es dazu vielleicht persönliche Gründe die dahinterstehen?
Ich verpacke meine Aussagen gar nicht erst, wie es Dürer in seinen Bildern getan hat. Es ist ja kein Geheimwissen, daß ich vertraulich nur „Eingeweihten“ zugänglich machen will. Texte wie „Gott in uns“ oder „Werde der Du bist“ sprechen eine klare und für jeden verständliche Sprache sich von allen Fesseln zu befreien und seinen Willen in geordnete Bahnen zu lenken um sich selbst zu erhöhen. Gutmenschentum ist etwas das ich verabscheue, da es jeglichen Schutzreflex lähmt und somit lebensfeindlich ist. Es wird nicht mehr unterschieden (diskriminiert) sondern alles auf eine Stufe gestellt. Der Fleißige mit dem Parasiten, der Pflichtbewußte mit dem Untreuen, der sexuell Entartete mit dem Familienmenschen. Alle haben dieselben Rechte und der menschliche Abschaum braucht keine Angst vor Konsequenzen zu haben. Daß so eine Unordnung nicht von Dauer sein kann, sehen wir gerade an den Verfallserscheinungen der Jugend, also der kommenden Generation die unsere Zivilisation erhalten soll. Diese ist geprägt von Selbsthaß, Lethargie, Perspektivlosigkeit, dem Hinterherrennen von Geld und Statussymbolen, Rauschgiftkonsum, verflachtes Gestammel anstatt Sprache und Kriechertum gegenüber prolligen Einwandererbanden. Schon alleine am Gang sieht man den verbogenen Charakter. Das ist das Ergebnis der atmosphärischen Bedingungen in denen sie groß werden die von der herrschenden Minusauslese geschaffen wurden.
Selbstverständlich hat es persönliche Gründe all das zur Sprache zu bringen und einen kämpferischen, lebensbejahenden Geist zu propagieren. Immerhin geht es um den Lebensraum der unsere Heimat ist, es geht um unsere Kultur die uns einzigartig macht und es geht darum einen Kern an fähigen Männern und Frauen zu bewahren, die aus den Trümmern dieser egalitären Barbarei wieder etwas Neues und Besseres errichten werden. 

4. Ich weiß sehr wohl, daß man oft als Mensch an den Pranger gestellt wird, weil sich die Tschandalas nicht mit dem Künstler auseinandersetzen wollen, was, sagen wir, psychosoziale Hintergründe hat. Doch andererseits können dann die niedere Menschenform und der geistig entartete Menschenschlag Schlußfolgerungen ableiten, welche in eine andere Richtung gehen als letztendlich das, was Du mit Deinen Aussagen bezweckst auszudrücken. Z.B. hat die sog. Antifa eine Theorie, die ich selber sehr interessant finde, entwickelt, bzw. sogar eine Beobachtung angestellt, die sehr besorgniserregend ist. Es geht um die Einflußnahme des Zionismus in seinen verschiedenen Formen auch auf den Black Metal. Zu der Entstehungsgeschichte in den 80ern und seinen Höhepunkten in den 90ern ist eigentlich genug geschrieben worden. Ich selber machte die Beobachtung, daß alle Protagonisten dieser dunklen Zunft der Schwarzmetaller einem bestimmten Wandel unterworfen waren, von Lucifer zu Baldur, auch wenn das nicht bedeuten soll, daß der olle Lucifer nun im Schrank versauern muß.
Der Haken aber daran ist, daß Beides verschiedene gedankliche Konzepte darstellen und somit Lucifer nach wie vor der Widersacher Gottes bleibt, nur als ein Beispiel von vielen. Nietzsche nannte das den Geist der Schwere, wie ja jeder weiß, der den Antichristen gelesen hat. Sind vielleicht darin die Gründe zu finden, warum HALGADOM nicht diesen typischen Black/Pagan Metalbild entsprechen? Bist Du darüber hinaus der Meinung, daß der Black Metal mehr ist als nur antichristlich? Womit ich nicht den Zirkus meine, welcher daraus entstanden ist, sondern was Du im Gesamten von dieser Kunstform erwartest. Auch mal abgesehen von den identitätsstiftenden Merkmalen und allem Gepose, was bedeutet Dir Black Metal?

Daß der Zionismus Einfluß auf den Black Metal nimmt ist mir neu. Zu was sollte er eine zahlenmäßig unbedeutend kleine Subkultur benutzen?
Den Black Metal als „einheitliche Form“ kann ich nicht erkennen. Dafür sind diese Musikrichtung und deren Protagonisten viel zu individuell. Für mich gibt es also nicht DEN Black Metal sondern nur einzelne Bands die mir das gewisse Etwas geben. Klar ist Black Metal in seinem Kern antichristlich, aber eben nicht nur. Vom Black Metal erwarte ich nichts da ich mittlerweile was Black Metal angeht schwer zu beeindrucken bin. Zum einen liegt es an der Masse an schlechten und durchschnittlichen Bands, die es zu Hauf gibt, zum anderen wurden die Meilensteine schon geschrieben und stehen in Form alter Emperor- und Dissection-Alben bei mir im Schrank. Natürlich gibt es noch ein paar Edelsteine zu entdecken. Aber diese sind rar gesät und finden sich eher zufällig als daß ich danach suchen würde.
Den Wandel vom Satanismus zum Heidentum kann ich mir nur so erklären, daß man als erstes das genaue Gegenteil von dem annimmt, was man bekämpfen will. Auf den ersten Blick ist das nun mal der Satanismus. Irgendwann stellt man sich jedoch die Frage, ob man sich auf dieses Spiel einläßt, oder den Kulturraum der Wüstenreligion verläßt und dem Christentum die Kultur entgegenstellt, in der man selbst verwurzelt ist. Natürlich ist Lucifer nur ein Symbol für Erleuchtung, ein Archetyp wie es ihn in jeder Kultur gibt. Nur warum soll ich mich der Ausdrucksform einer fremden Kultur bedienen?

5. In wie weit siehst Du Dich überhaupt noch im Black Metal verwurzelt? Oder tendierst Du eher zu einer gemäßigteren Form ähnlich „Forseti“, was ja mit Halgadom einiges gemeinsam zu haben scheint. Auch wenn ich meine, daß die Runengilde, welche dahinter steht, mit ihrem Logendasein eher in die Richtung des Zionismus abdriftet, also zu Werten wie Zentralisierung der Macht und Egalisierung und diesem ganzen Unheil…
Von FORSETI kenne ich nur einige Lieder die mir ganz gut gefallen. Eingehender habe ich mich mit deren Schaffen, bzw. dem des Andreas Ritter, nicht auseinandergesetzt.
Gute Frage, ob ich im Black Metal noch verwurzelt bin. Ich bin weder auf dem Laufenden, welche Bands gerade das Rennen machen, noch Pflege ich Kontakt zur „Szene“, noch besuche ich irgendwelche Konzerte. Black, bzw. Pagan Metal ist für mich eher ein Stilmittel um mich auszudrücken. Ebenso sieht es mit meinen Neofolk-Liedern aus. Zur Neofolk-Szene pflege ich ebenso keine Beziehungen und bin somit auch dort mehr der Außenstehende.
Logentum hat nicht immer direkt etwas mit negativen Dingen zu tun. Ich finde es sogar wichtig, daß man gewisse Verschwörer mit einer Gegenverschwörung bekämpfen muß. Und diejenigen die dahinter stehen müssen genau so geheim und verschwiegen sein. Gleichzeitig ist es ebenso wichtig, das Tun gewisser Logen öffentlich zu machen, damit sich jeder gegen deren Mechanismen und Vorgehensweisen schützen kann. 

6. Jetzt mal etwas weiter im eigentlichen Text: Kommen wir zu Nietzsche, dem DNA-Strang aus Wille : Tatkraft: Potential und allgemein zum Übermenschen. Irgendwie finde ich, dies gehört alles zusammen. Vielleicht hat sich HALGADOM ja noch über den Antichristen hinaus mit Nietzsche befaßt, andererseits hat er ja wohl auch im Antichristen einige Ansätze geliefert. Da ja auch viele Menschen an den Weltuntergang im letzten Jahr glaubten, in wie weit meinst Du, daß die Menschheit, wie sie derzeit besteht, untergehen wird?
Wie Nietzsche ja schreibt, ist der Mensch eine Brücke hin zum Übermenschen und ein Pfeil, eine Sehnsucht auch, hin zu neuen Ufern. In wie weit glaubst Du an die Unvollkommenheit unserer Art? Welchen Sinn bzw. siehst Du in solchen Lebensborn-Projekten einen Lichtschimmer am Horizont?

Geschichte wiederholt sich ständig. Unsere Kultur und Zivilisation speziell in Deutschland und Europa könnte denselben Weg gehen, wie die Hochkulturen der Vergangenheit. Diese sind durch verschiedene Faktoren verschwunden. Seien es durch kriegerische Ereignisse, durch Geburtenrückgang mit einhergehender Migration Fremder, Aussterben der Eliten und Vermischung mit anderen Ethnien. Dies natürlich nur vorausgesetzt, wenn sich an der bestehenden Verhältnissen nichts ändert. Und das liegt an jedem selbst. Wenn die europäischen Völker nicht mehr existieren, erleiden auch diejenigen ein jähes Ende, die an unserem Tropf hängen, also fast der Rest der Welt.
Die Unvollkommenheit unserer Art wird jeden Tag aufs Neue unter Beweis gestellt. Wer Augen hat, der sehe. Beachtlich ist die Lernresistenz, die überall auf dem Planeten zu bewundern ist.
Von Lebensborn-Projekten habe ich noch nichts gehört. Ich finde jedoch alles unterstützenswert, was die Vielfalt der Völker erhält und unseren schönen Planeten weiterhin interessant macht. Ich würde mir wünschen, daß man sich um aussterbende Völker ebenso kümmert wie um aussterbende Tierarten.

7. Es gibt ja auch verschiedene Formen des Rassismus. Den religiösen, den politischen und den natürlichen Rassismus, wobei ich meine, daß nur letzterer auf belegbaren also erkennbaren Fakten beruht. In wie weit findest Du, daß z.B. H.S. Chamberlain und andere den Geist der Jugend mit diesem religiösen Hocus Pocus, mit diesem dummdreisten christzionistischem Geschwafel vergiften? Sollte man hier in Europa vielleicht mehr Wert darauf legen, tatsächlich rassistische Anschauungen zu definieren, anstatt das den Kirchen, der Antifa oder sonst irgend verblendeten Gruppen zu überlassen?
Der Begriff Rasse kommt aus der Biologie und ist somit auch nur in diesem Bereich anwendbar. Er beschreibt eine Gruppe, die durch eine gemeinsame Abstammung, Blut oder Vererbung zusammenhängt. Religiöse und politische Gruppierungen sind meistens internationalistisch um möglichst viele Anhängerschaft rekrutieren zu können. Sie verleiben sich also Menschen unterschiedlichster Nationen und Abstammungen ein.
Generell bedeutet Rassismus ja nicht, andere Rassen herabzusetzen, sondern einfach nur zu erkennen, daß Unterschiede existieren. Schließlich sind über all die Jahrtausende hin die entsprechenden Menschenarten dadurch entstanden, daß sie sich ihrer Umgebung angepaßt haben. Jede Rasse hat ihre Existenzberechtigung. Ist ein Kreis besser als ein Dreieck? Wohl kaum, aber dennoch sind sie unterschiedlich.
H.S. Chamberlain hat ja die Geschichte mit dem „arischen“ Jesus propagiert. Ich denke, darauf spielt Deine Frage an. Die Problematik war ja früher, daß die meisten Weißen nun mal Christen waren und sich nicht so leicht von ihren Glaubensvorstellung lösen wollten oder konnten. Also mußte eine Art „arisiertes Christentum“ erschaffen werden, damit man irgendwie ein breites Publikum erreichen konnte. Einem christlichen Europa konnte man nicht einfach wieder einen heidnischen Wotan vorsetzen, ohne eben jene Menschen abzuschrecken. Heute ist diese Strömung des Christentums, soweit ich weiß, absolut ohne Einfluß.
Den Begriff Rasse und alles was damit zusammenhängt soll meinet wegen von jedem benutzt werden. Jedoch festgelegt, was darunter zu verstehen ist, sollte man objektiven Fachleuten der Wissenschaft (z.B. Anthropologen und Biologen) überlassen.

8. Ich hoffe, Du kannst meine Gedanken etwas nachvollziehen und bitte um Nachsicht, denn es ist nicht einfach noch bedeutsame Fragen zu finden, die noch nicht zehnmal durchgekaut wurden. Ich hoffe, mein Bestreben war nicht ganz umsonst und wünsche Euch auch in Zukunft viel Heil auf allen Wegen!
In der Tat war es manchmal nicht ganz leicht, aber ich denke, ich habe mich wacker geschlagen. Hab vielen Dank für die interessanten Fragen und alles Gute! 

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1. Auch ein Gruß von mir an dieser Stelle und besten Dank an Dich, Frank, für das Interesse an diesem Gespräch. Wie mein Mitschreiber bereits schon geschrieben hat, bist Du bzw. ihr, mit HALGADOM nach fast 15 jähriger Bandexistenz keine Unbekannten mehr und das wohlgemerkt ohne Bühnenpräsenz und ohne großer Hilfe und Unterstützung großer Labels, Vertriebe oder Magazine. Denn viele wissen auch, würden hinter der Gruppe nicht solche „unbequemen“ Persönlichkeiten stecken, wären einige Leute, allen voran Götz Kühnemund und sämtliche andere Redakteure anderer Schmierenblätter, Dir und den anderen desöfteren schon kräftig in den Arsch gekrochen. Um so mehr erweist es mir also die Ehre, daß Du mit HALGADOM in Akt 1(2) von Garm vertreten bist.
So Frank, ich denke nach fast 15 Jahren der Existenz, 6 Vollalben, 1 Split EP und Beiträgen zu diversen Gemeinschaftstonträgern kann man, denke ich, ruhig schon mal Bilanz ziehen im Schaffen HALGADOMs. Wie sieht diese für Dich persönlich aus? Bist Du mit dem Gesamtkonzept was Du mit der Band bisher erschaffen hast in allen Bereichen zufrieden oder gibt es das ein oder andere wo Du denkst, „da hätte man etwas mehr herausholen können“, was nach solch einer Zeit durchaus sein kann. Was waren die Höhepunkte die Du bisher im Schaffen HALGADOMS hattest? Das bestimmt nicht alles Gold was glänzte aus dieser Zeit dabei war, ist bestimmt klar. Deshalb was war in dem Sinne das Negativste und Enttäuschendste, das Dir aus dieser Zeit wiederfahren ist?

Hab vielen Dank für die Blumen und all den Honig. Nach so einer langen Zeit gibt es immer etwas, was man rückblickend hätte besser oder anders machen können. Ich denke jedoch, daß jeder von uns zum jeweiligen Zeitpunkt sein Bestes gegeben hat. Jedes Album und jedes einzelne Lied ist eine Art Momentaufnahme – und das ist gut so. Denn nur so ist erkennbar, wohin die Weiterentwicklung geht. Bei einigen wenigen Stücken haben wir mit Neuvertonungen versucht, ältere Lieder mit neuer Besetzung und neuen Möglichkeiten in ein neues Gewand zu kleiden. Ob uns das im Guten gelungen ist, muß jeder für sich selbst entscheiden.
Mit dem Gesamtkonzept bin ich sehr zufrieden. Wir sind immer unseren Weg gegangen und haben so manche kleine Probleme wie Rezensionsboykott und Hetze immer gut überstanden. Oder um es mit Goethe zu sagen:“ Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. „ Und wenn man sieht, aus welcher Ecke das lauteste Geblöke erschallt, ist es nur Ansporn und Bestätigung alles richtig gemacht zu haben. Wirklich Enttäuschendes will mir aber nicht in den Sinn kommen. Wenn man vieles für möglich hält und die Erwartungen nicht zu hoch setzt, wird es schwer enttäuscht zu werden, was durchaus sein Gutes hat. 

2. Das Thema Selbstverwirklichung ist anscheinend ein fester Bestandteil der Band, das vor allem recht erkennbar in Eurem letzten Album in Titel, Text und Ton eingesetzt wurde. Doch ist es nicht so, daß das was man ist oder werden kann, ein Produkt der eigenen Anstrengung und Erfolge sowie Mißerfolge ist. Doch wer keine Ziele hat, der kann auch schwerlich etwas erreichen. Wie siehst Du das und warum hat gerade das Thema Selbstverwirklichung einen solch hohen Stellenwert bei HALGADOM?
Jeder Mensch hat ein gewisses Potential das er ausschöpfen kann. Natürlich gibt es Grenzen, doch genau diese Grenzen gilt es immer weiter von sich weg zu verschieben damit das Selbst wachsen kann. Stell Dir einen Athleten vor, der zu immer neuen Bestleistungen empor klimmt. Das macht einen Tatmenschen aus. Dieser Tatmensch ist selbstverständlich ein Ideal, von mir aus auch eine Art Archetyp und somit ein Gott. Diese göttliche Tatkraft trägt jeder Mensch in sich und der Wille ist es, der sich dieser Tatkraft bemächtigen muß. Ein Ideal ist meiner Meinung nach zugleich eine Utopie. Aber nur deswegen, weil jeder Zustand immer weiter perfektioniert werden kann. Es ist also keine Utopie im negativen Sinne wie die heute gepredigte Egalität die alles ins Chaos stürzt, sondern ein ewiger Ansporn weiter zu kommen und sich weiter zu entwickeln. Warum das einen hohen Stellenwert hat? Weil das für mich zum Sinn des Lebens gehört. Es ist eben nicht nur wichtig daß man lebt, sondern vor allem wie man lebt. Man ist selber Klang oder nur ein Echo. 

3. Schreibst Du Deine Lieder mehr mit dem Kopf oder mit dem Herzen? Ich meine, ist es eher ein rationaler oder ein emotionaler Prozeß
Ganz klar emotional. Musik, Lyrik, Poesie und alles was dazu gehört muß aus dem Bauch heraus, oder wie Du schreibst, vom Herzen her kommen. Liebe und Haß, beides entspringt dem Herzen. Deswegen liebt beides auch so nah beieinander. 

4. Wie entsteht ein typisches HALGADOM Lied? Hast Du zu aller erst eine gewisse Melodie im Kopf, oder entsteht größtenteils, nach meiner Meinung, zu allererst ein Text aus dem ein oder anderen Einfluß heraus, indem Du dann entscheidest, wie sich das Lied am besten (Neofolk oder Metal) anhören konnte?
Das ist verschieden. Es gibt Phasen, da liegt mir das Texten mehr als das Komponieren, mal andersherum. Beides wird gesammelt und bei Zeiten miteinander kombiniert. Je nach Thema und Art des Textes steht vorher fest, in welchem Stil es vertont wird. Ein Text wie z.B. „Eisblume“ würde als metallische Version zwar interessant, aber nicht wirklich passend klingen. 

5. Bis auf Eurem Debutalbum, wo ihr zwei in englischer Sprache verfaßte Lieder veröffentlicht habt, waren Eure anderen allesamt in der deutschen Sprache gehalten. Könntest Du Dir denn vorstellen, daß es in Zukunft des öfteren wieder ein paar Lieder in Englisch geben könnte oder vielleicht sogar ein komplettes Album? Oder wäre das eher unvorstellbar und nichts für Dich und Du beläßt es auf die zwei Ausnahmen auf dem „Halgadom“-Album?
Die deutsche Sprache ist meine Muttersprache und nur in dieser ist es mir möglich, mich so präzise wie möglich auszudrücken. Und als jemand, der sich für die eigene Sprache, die ein bedeutender Bestandteil unserer Kultur ist, begeistert, ist es eine logische Schlußfolgerung auf englische Texte zu verzichten.

6. Wie war das damals zu der Zeit, bevor und nach Eurem Debutalbum? Hattet ihr davor ein Demo veröffentlicht oder ging es gleich an die Arbeit zu „Halgadom“? Kannst Du Dich noch gut an die Arbeit und Aufnahmen zu dem Album erinnern? Wie kam das Album damals in der Metalszene an und wie waren die Reaktionen und Resonanzen?
Nein, ein Demo gab es nicht. Ich habe die Lieder für „Halgadom“ über einen längeren Zeitraum komponiert und fertig gestellt und suchte eigentlich nur noch nach den richtigen Mitstreitern, um das Album aufzunehmen. Die Aufnahmen dagegen waren mehr als chaotisch. Geplant war, das Album in Berlin aufzunehmen. Der dortige Studiomensch hatte zu der Zeit aber ein paar persönliche Probleme, die sich stark auf seinen Alltag ausgewirkt haben. Im Grunde haben wir an zwei Tagen versucht etwas aufzunehmen. Den Rest der Zeit war er mit seiner Band proben oder war anderweitig beschäftigt, weswegen ich unverrichteter Dinge wieder abfahren mußte. Glücklicherweise habe ich dann ein Studio in meiner Nähe gefunden, wo das Album eingespielt werden konnte. Jedoch konnte ich noch einmal ganz von vorne anfangen, da die mitgelieferten Daten des ersten Studios nicht zu gebrauchen waren. Das Schlagzeug wurde wegen Zeitknappheit des Schlagzeugers an einem Abend eingeprügelt. Diesen habe ich seit dem auch leider nicht mehr wieder gesehen. Unter diesen Umständen, denke ich, ist das Ergebnis aber noch mehr als zufriedenstellend gewesen. Die Resonanz war eigentlich sehr gut. Ich habe viel Post vor allem aus dem Ausland bekommen. Dadurch konnte ich ein paar sehr nette Kontakte nach Hellas herstellen.

7. „Halgadom“ erschien damals auf dem Label „Moin Moin“. Da ich nie etwas von dem Label gehört oder gar gelesen habe, was kannst Du davon erzählen? Wie seid ihr auf dieses Label gestoßen und in Kontakt getreten? Gibt es irgendwann mal eine Neuauflage des Albums in Form einer CD-Wiederveröffentlichung oder gar einer Neueinspielung der alten Lieder im neuen Gewand, oder ist so was in naher Zukunft eher unwahrscheinlich?
Im Grunde war es ja eine Gemeinschaftsproduktion von „Moin Moin“ und „Mjölnir“. Mit Letzterem Label hat mich eine Bekannte in Kontakt gebracht, wodurch die Sache überhaupt angestoßen wurde. Da gab es auch keine Probleme und die Zusammenarbeit verlief reibungslos. „Moin Moin“ dagegen hat mir eine größere Summe Geld unterschlagen. Wie sich nachher herausstellte, war ich aber nicht der Einzige.
Eine CD-Wiederveröffentlichung oder Neueinspielung wird es nicht geben. Als LP und MC ist das Album bereits erschienen und auf der Edelversion von „Wille : Tatkraft : Potential“ wurde „Pagan Warrior“ neu aufgenommen. Vielleicht wird noch einmal im Zuge eines neuen Albums eines der alten Stücke neu eingespielt, vielleicht lassen wir es aber auch bleiben.

Zuletzt geändert am: Sonntag, 29. März, 2015 um 19:53

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